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GLONASS Bias

Fehlereinflüsse

Bei der Signalverarbeitung von GLONASS Satelliten treten empfängerspezische Unterschiede auf. Anders als bei GPS, bei welchem das Signal über das CDMA-Verfahren (Code Division Multiple Access) getrackt wird. Hier sind die Messwerte verschiedener Hersteller nahezu identisch. Jedes Roverfabrikat kann somit ohne Zusatzinformationen die GPS-Trägerphasenkorrekturen jedes anderen Herstellers verarbeiten. Im Gegensatz dazu sind GLONASS Satelliten nur durch unterschiedliche Frequenzen voneinander zu trennen (FDMA-Verfahren). Die Auswertung der GLONASS Signale führt zu hardwareabhängigen Verzögerungen, die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen. Für differentielle Verfahren wie RTK ist es daher wichtig, dass Basisstation und Rover den gleichen hardwareabhängigen Bias aufweisen. Nur dann hebt sich dieser von selbst auf und die Mehrdeutigkeiten können gelöst werden.

Jedem modernen RTK Empfänger sind die Hardwareunterschiede der verschiedenen Hersteller genau bekannt. Der RTK Rover benötigt nur noch die Information, welcher Empfängertyp sich auf der Basisstation befindet, dann kann dieser die GLONASS Lösung darauf anpassen. Hierfür ist die RTCM Nachricht Typ 1033 vorgesehen.

Virtuelle Referenzstationen (VRS) weisen ebenfalls den hardwareabhängigen GLONASS Bias auf, da diese aus den echten Stationsbeobachtungsdaten interpoliert werden. Die RTCM Nachricht 1033 wird von AXIO-NET standardmäßig in jedem RTCM3 Datenstrom ausgegeben und dient dem Empfänger zur schnellen Lösung der GLONASS Signale. Die Empfängereinstellung spielen hierbei auch eine große Rolle: Bitte achten Sie darauf, dass die Erkennung der Referenzstation auf „automatisch“ eingestellt ist.